Prozesse | Methoden | Institutionen
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Ein durchgängiges Prozessverständnis hat sich in den Informationstechnologien bis zum heutigen Tage nicht durchgesetzt. Im Gegensatz zu industriellen Produktionsprozessen zeichnen sich viele informationstechnologische Prozesse durch ihre hohe Individualität, geringe Wiederholrate und andere begrenzende Faktoren aus. Insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung lässt sich der Faktor Erfahrung und Fähigkeit, den Projektleiter oder Entwickler einbringen, niemals gänzlich in für eine Institution wiederholbare Prozesse umwandeln. Weil es sich um Peopleware handelt, bedeutet dies aber nicht, dass sich die Vorgehensweise eines IT-Prozesses nicht definieren, erfassen und steuern lässt.
Nach ISO 8402:1994 (mittlerweile ersetzt durch ISO 9000:2000) ist ein Prozess "ein Satz von in Wechselbeziehungen stehenden Mitteln und Tätigkeiten, die Eingaben in Ergebnisse umgestalten." Ein übliches Verständnis eines Prozesses ist somit dasjenige, welches von einer Folge von Aktivitäten ausgeht, die messbare Eingaben und Ergebnisse haben und in jedem Arbeitsschritt zu einer Werterhöhung (Wertschöpfung) führen.
Gängige Beispiele für Prozesse in den Informationstechnologien sind z.B. Projektmanagement, Software-Entwicklung oder Konfigurationsmanagement. IT-Prozesse sollen in unserem Zusammenhang ausschließlich als von Menschen ausgeführte Tätigkeiten verstanden werden. Menschen nehmen in Prozessen sog. Rollen wahr, die ihnen verantwortlich einen bestimmten Teil eines Prozesses zuordnen. So nehmen in einem Softwareentwicklungsprozess verschiedene Personen unterschiedliche Rollen wie Architekt, Entwickler, Analytiker oder Designer ein.
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